PFUNGSTADT. Im Jahr 1950 wurde das Technische Hilfswerk in Deutschland als Zivil- und Kastrophenschutzorganisation des Bundes gegründet. Zwölf Jahre später, im Jahr 1962, entsteht in einem Kellerraum der Lessingschule in Pfungstadt der Ortsverband Pfungstadt, und ist somit heute einer unter elf Ortsverbänden in Südhessen. Das THW Pfungstadt feierte am Sonntag (1.) im Mühlbergheim in Pfungstadt, sein fünzigjähriges Bestehen. Unter den geladenen Gästen befanden sich Herr Gerold Reichenbach, Vorsitzender der THW Landeshelfervereinigung Hessen und Mitglied des deutschen Bundestages, sowie Gottfried Milde und Heike Hoffmann, als Mitglieder des Hessischen Landtages, der Bürgermeister von Pfungstadt, Herr Horst Baier, der Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Herr Albrecht Broemme, Vertreter des THW Geschäftsführerbereichs Darmstadt, sowie der Feuerwehr Griesheim und Pfungstadt und vielen mehr. Nach der Begrüßung durch den Ortsbeauftragten des THW Pfungstadt Thomas Dexheimer, folgte die Ansprache des THW Präsidenten Albrecht Broemme. Er lobte die gute Zusammenarbeit des THW Pfungstadt mit den örtlichen Feuerwehren und betonte, es seie sehr wichtig, dass der Partner und der Arbeitgeber jeden ehrenamtlichen Helfer in seiner Tätigkeit als Helfer im Technischen Hilfswerk unterstützt, denn nur so ist es möglich, dass es das Ehrenamt und somit das THW gibt. Herr Broemme überreichte der Feuerwehr Griesheim und Pfungstadt, für die gute Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk Pfungstadt, die THW-Plakette. Für besondere Dienste um das Technische Hilfswerk ehrte Herr Broemme die Helfer Manfred Junge und Franz Geißler mit dem THW Ehrenzeichen in Silber, sowie Michael Knieß und Stadtbrandinspektor, Werner Koch mit dem THW Ehrenabzeichen in Bronze. Nach einer kleinen Musikeinlage der Band Jet Panic and the Kostas ging es mit dem Programm weiter. Die geladenen Gäste richteten ihre Grußworte an den Ortsverband Pfungstadt. Stadtbrandinspektor von Pfungstadt, Werner Koch sprach auch nochmals die gute Zusammenarbeit des Technischen Hilfswerks in Pfungstadt und der Feuerwehr Pfungstadt an und bedankte sich herzlichst bei den Helfern des THW Pfungstadt für ihre Unterstützung am Kreisjugendfeuerwehrlager in Pfungstadt, dass an diesem Wochenende stattfand, trotz der Vorbereitungen für die akademische Feier. Die Vorsitzende des Vereins der Freunde des THW Pfungstadt e.V., Daniela Poth, überreichte dem Ortsbeauftragten Thomas Dexheimer und dem THW-Präsidenten Albrecht Broemme, zum fünfzigjährigen Jubiläum des Ortsverbands Pfungstadt, ein gemaltes Bild der Unterkunft des Ortsverbands Pfungstadt. Nach den Dankesworten des Ortsbeauftragten Thomas Dexheimer an die Gäste und Redner, sowie an die Partner der THW-Kräfte, ohne deren Akzeptanz und Unterstützung gegenüber dem Ehrenamt, es das Technische Hilfswerk oder andere Hilfsorganisationen gar nicht geben würde, wurde zum Imbiss geladen.
In den vergangenen fünfzig Jahren war das Technische Hilfswerk Pfungstadt mit ihrem Technischen Zug, bestehend aus zwei Bergungsgruppen und der Fachgruppe Räumen, ob am Tag oder in der Nacht, im Einsatz für Pfungstadt und Umgebung. Dabei wurde die Fachgruppe Räumen, die im Jahr 1986 mit der Beschaffung eines Radladers vom Typ Zettelmeyer 1801 erstmals komplett einsatzbereit war, mehrfach zur Unterstützung der umliegenden Feuerwehren alarmiert, wie z.B. 1999 bei der Explosion eines Wohnhauses in Alsbach, 2001 bei der Gasexplosion in Reinheim, 2003 beim Waldbrand in Bickenbach, am 30. August 2007 beim Reifenlagerbrand in Pfungstadt, sowie bei dem Brand im letzten Jahr in Dieburg. Im Jahr 2000 waren Helfer des THW Pfungstadt im Einsatz in Frankreich, nachdem der Orkan Lothar dort wütete. Die französische Bevölkerung musste mit Strom versorgt und sämtliche Schäden beräumt werden. Der größte Einsatz der THW Kräfte war im August 2002 das Elbehochwasser. Damals waren über 24.000 Helfer im Einsatz, darunter auch zahlreiche Kräfte aus dem Ortsverband Pfungstadt. Die meisten Einsätze des THW Pfungstadt waren in den letzten Jahren für die örtliche Gefahrenabwehr. Zu den Aufgaben gehört hierbei auch Beschädigungen an Gebäuden provisorisch zu beheben. Meistens werden dabei Fenster oder Türen gesichert, die durch Vandalismus, Unwetter, oder einen Brand zerstört wurden.
Das THW ist für Einsätze aller Art gerüstet. Es verfügt über hochwertige technische Ausrüstung. Um auch weiterhin nach fünzig Jahren kompetent und effektiv im Einsatz zu agieren, braucht das THW Pfungstadt ehrenamtliche Kräfte. Durch die Abschaffung der Wehrpflicht und damit auch der Abschaffung des Wehrersatzdienstes, finden immer weniger Jugendliche den Weg ins THW. Ab 17 Jahren können Jugendliche die etwa zehnmonatige Grundausbildung beginnen. Einmal wöchentlich werden die Helferanwärter mit dem Umgang der technischen Geräte vertraut gemacht. Dabei erlernen sie Grundfertigkeiten für das Bergen und Transportieren verletzter Personen, Kenntnisse in der Metall-, Holz- und Gesteinsbearbeitung, sowie den Umgang mit Stromerzeugern und Pumpen. Am Ende der Grundausbilung steht eine Abschlussprüfung. Wer diese besteht kann an Einsätzen teilnehmen. Selbstverständlich kommen auch technikbegeisterte Jugendliche beim THW nicht zu kurz. Im Jahr 1977 wurde die Jugendgruppe im THW Pfungstadt gegründet. In der Jugendliche seitdem schon ab 10 Jahren spielerisch die wichtigsten Grundkenntnisse der THW Ausbildung erlernen. Dazu gehört natürlich vor allem Teamfähigkeit. Die Jugendgruppe unternimmt abgesehen von der THW Ausbildung auch Ausflüge und Reisen, bei denen der Spaß im Vordergrund steht.
Sascha Spielberger / Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit
